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KVW-Wanderwoche auf Pantelleria, Ostern 2014
Nachgedanken eines Inselkranken

Es gibt herrliche Momente im Leben, wo langgehegte Wünsche plötzlich in Erfüllung gehen und auch die angestauten Vorstellungen übertroffen werden.
So erging es mir Tag für Tag während der diesjährigen Karwoche.
Den 23 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Landesteilen Südtirols, mitunter bereits alte Bekannte des umsichtigen Reiseleiters, Herrn Günther Gramm, kam gleich zu Beginn aus Gründen der jahreszeitlich beschränkten Fluganbindungen ein eintägiger Zwischenstopp in Palermo zum tragen.

Mit einer ausgezeichneten Stadtführerin sahen wir die wichtigsten Baulichkeiten, die Zeugen einer  reichen Besiedlungsgeschichte sind. Eine wahrhaftige Vielzahl an Völkern und Herrschern machten sich die große Insel zwischen den Kontinenten strittig. Der nächste Halbtag galt der Besichtigung der einmaligen Kathedrale von Monreale( 12.Jhdt.) und der Tempelanlage von Segesta. Gestärkt durch klassische sizilianische Vorspeisen in einem Agriturismo bestiegen wir dann die sechzigsitzige Propellermaschine, die uns nach einem 50-minütigen Flug mit  Sicht auf Marsala/Trapani und die Inseln Favignana und Levanzo nach Pantelleria brachte.
Die Araber nannten die Insel „ Ben-el-rhya“= die Tochter des Windes, nur gerade 80 km vor der Küste Tunesiens gelegen und 83 km² groß, bzw. 14km lang und 8km breit. Sie wird auch durch ihren vulkanischen Aufbau „ die schwarze Perle des Mittelmeeres“ genannt, dem aber gerade das Frühjahr mit den zarten Grüntönen der Rebanlagen, den rötlichen Kapernsträuchern, den silbrigen Ölbäumchen, die zwar allesamt von wunderbaren Natursteinmauern vor den konstanten Winden geschützt werden, trotzt.

Nicht unweit vom Hauptort an der Westküste bezogen wir als erste diesjährige Gästegruppe das bestens gewählte Hotel. Von Günther erhielten wir jeden Abend und am Morgen die genauesten Hinweise zur jeweiligen Wanderung und dann ging´s ab mit den ortskundigen und überaus freundlichen Taxis zu den vorgesehenen Einstiegen. Nachmittags erwarteten sie uns geduldig am Endpunkt. Ich könnte mir keine bessere Art der Inselerkundung vorstellen.
Wir wanderten entlang der Nordküste zwischen erstarrten Lavaströmen am Rande der Küste, schlichen uns entlang jahrhundertealter Pflasterwege der Bauern durch die duftende und blühende Macchia und Günther stand uns in den Pausen immer mit Wissenswertem zur Seite.

Hänseleien, Trinksprüche, Lieder, Watterlen am Abend und Gespräche über zukünftige Unternehmungen bestätigten diese unvergessliche Harmonie unter uns Kurzzeit-Insulanern.
Die „ Montagna Grande( 836m)“ der wahrliche Höhepunkt unserer Woche mit dem einmaligen Rundblick über die gesamte Insel überraschte uns am Endpunkt noch mit einem späten Mittagessen
in einem „Dammuso“, den charakteristischen vierkantigen Bauten aus schwarzen vulkanischem Gestein und den weißen Kuppeln. Zu den frischen Gemüsen, Kapern-Aufstrichen auf Hausbrot und gegrilltem Fisch, wurde der klassische Zibibbo-Weißwein kredenzt und zum Abschluss durfte auch nicht der  weltbekannte „ Moscato di Pantelleria „ fehlen.
Vieles gäbe es noch zur Besiedlungsgeschichte, den aktuellen Lebensumständen der „ Panteschi“, sowie Flora und Fauna zu berichten. Mein einziger Rat: KVW-Lust auf Reisen- weiterhin verfolgen.

(Horst Ellmenreich)